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Aus dem Stegreif reden                               Heute hat der Ausdruck die Bedeutung, dass man frei, ohne vorbereitetes und abgestimmtes Konzept, Reden halten kann. Der Ausdruck kommt aus der Zeit, in der Nachrichten durch Herolde an wichtigen Plätzen eines Landes bzw. einer Stadt, verkündet wurden. Der Herold kam mit dem Pferd an und stellte sich im Steigbügel auf und sagte, was er zu sagen verpflichtet war. Er stieg deswegen nicht ab, denn es war schon oft vorgekommen, dass die Kundmachung auf den Unmut der Bevölkerung stieß und es daher besser war, sofort wieder weiterreiten zu können. Der Steigbügel hieß zur damaligen Zeit Steg-Reif. Daraus wurde dann, aus dem Stegreif reden.

Mit Kind und Kegel                        Die unehelichen Kinder eines Hausherrn nannte man Kegel. Nachdem ein Hausherr für beide zu sorgen hatte, eheliche und uneheliche, musste er einen Ortswechsel zumeist mit den ehelichen und den unehelichen Kindern vornehmen, also mit Kind und Kegel.

In die Binsen gehen                       Dieser Ausdruck kommt von der Entenjagd. Hatte man eine Ente nicht getroffen, und flüchtete sie ins Schilf, dann war sie in die Binsen gegangen und nicht mehr auffindbar.

Auf den Leim gehen                      Ebenso ein Ausdruck der Jagd, von der Kleinvogeljagd. Man schmierte Leim auf einen Ast und lockte die Vögel durch aufgeklebte Insekten an. Kam dann ein Vogel und setzte sich auf den Ast, so blieb er auf dem Leim kleben. Wir verwenden heute den Ausdruck, wenn wir durch eine Finte jemanden zu einer Handlung bewegen, die wir von ihm haben möchten.

Das ist die halbe Miete                 Das sagen wir, wenn wir stolz darauf sind, schon einen Großteil erreicht zu haben. Früher lagerte man die Früchte auf einem Lagerplatz neben dem Feld, beispielsweise Rüben. Der Lagerplatz hieß Miete. War er zur Hälfte voll, dann hatte man schon die halbe Miete.

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