Etwas in petto haben Wenn jemand noch nicht mit allem, was er weiß, rausgerückt ist, sondern etwas zurück behält, sagt man, er hat noch etwas in petto. Im Mittelalter galt das Herz als Zentrum der Gedanken und Gefühle, also „in pectovale“ auf Latein. Das hat man dann einfach ins Deutsche übernommen und abgekürzt. In petto ist also ein Geheimnis, das man noch in der Brust trägt.
Schindluder betreiben Wenn jemand mit einem anderen Schindluder treibt, so behandelt er ihn niederträchtig, spielt ihm übel mit. Unter Schindluder verstand man im Mittelalter einen Tierkadaver, den man zum Abdecker brachte. Der Abdecker wurde auch Schinder genannt, weil er „schindet“, wenn er das Tier abhäutet. Wenn man also mit jemandem Schindluder betreibt, dann behandelt man ihn quasi wie Aas, dem die Haut abgezogen wird.
Seinen Senf dazu geben Im 17. Jahrhundert war Senf sehr wertvoll. Manche Wirte gaben also zu vielen Speisen Senf dazu, auch wenn der vielleicht nicht passte, um die Speisen wertvoller zu machen. Weil diese Senfzugabe immer, ohne zu fragen erfolgte, blieb es bis heute: Wenn jemand sprichwörtlich seinen Senf dazu gibt, dann gibt er ungefragt seine Meinung kund.
Das ist weder Fisch noch Fleisch Wenn etwas weder das eine noch das andere ist, dann ist es weder Fisch noch Fleisch. Der Ausspruch stammt aus der Reformationszeit und beschrieb die Wankelmütigen, die sich weder für den Katholizismus, die am Freitag den Fischtag hatten, noch für den Protestantismus, die am Freitag kein Fleischverbot hatten, entscheiden konnten.
Auf den Schlips treten Damit ist nicht die heutige Krawatte gemeint, sondern kommt vom niederdeutschen Slip, was der Hemdzipfel oder der Rockschoß war. Trat man jemanden auf den Slip, so war das demjenigen, wenn es unabsichtlich geschah, zumeist peinlich. Erfolgte die Aktion absichtlich, so trat man dem anderen zu nahe, drängte man ihn zu etwas.