Leherb hieß eigentlich Helmut Leherbauer und war ein österreichischer Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, der dem Surrealismus nahestand. Er war mit Lotte Profohs verheiratet.
Leherb war an der Akademie der bildenden Kunst in der Klasse von Albert Paris Gütersloh. Er veranstaltete mit Anton Lehmden, Rudolf Hausner und Wolfgang Hutter Ausstellungen. 1959-63 erhielt er einige Aufträge für Keramikreliefs in Wiener Parkanlagen (Prater, Laaerberg, Donaupark…). Im 1. Bezirk, am Franziskanerplatz 6, im Innenhof steht eine Statue von ihm.
1964 sollte er einen Beitrag für die Biennale in Venedig gestalten. Der neue Unterrichtsminister Piffl-Percevic verhinderte das jedoch. Der Skandal fand sogar auf das Titelblatt des Stern und das wiederum eröffnete ihm viele Türen zu Galerien und Auftraggebern.
In der Augasse 2-6, im 9. Bezirk, über den Gleisanlagen des Franz Joseph Bahnhofs, liegt die ehemalige Wirtschaftsuniversität. Im Foyer ist ein Auftragswerk von Leherb angebracht: Sechs Stück acht mal acht m große Gemälde in Majolikatechnik, die Leherb 1980-92 in Faenza/Italien schuf. Sechs Kontinente wurden von ihm porträtiert. 1987-89 musste er pausieren, da er sich unwissentlich mit Mangan und Kobalt, hervorgerufen durch die Farben, vergiftet hatte. Sein früher Tod soll letztlich darauf zurückzuführen sein.
Kritiker haben hinterher Zitate von Schriftstellern an den Wänden hinzugefügt. Man wirft ihm vor, sich nie kritisch mit dem Kolonialismus auseinandergesetzt zu haben.