1873-74 wurde die erste Zahnradbahn Österreichs von Nussdorf über Grinzing und dem Krapfenwaldl auf den Kahlenberg geführt. Die Eröffnung fand im März 1874 statt. Das Vorbild für die dampfbetriebene Bahn war die Rigi-Bahn in der Schweiz. Die Kahlenberg Eisenbahngesellschaft übernahm auch das Hotel am Kahlenberg und die bestehende Drahtseilbahn 1876, um sie zu schließen. Sie verlängerte dafür die Zahnradbahn um 550 m zum höchsten Punkt des Berges.

Die schienengeführte Drahtseilbahn davor, führte von der Donauwarte zur Elisabethwiese zwischen Leopoldsberg und Kahlenberg. Auf einer Länge von 733 m überwand sie 235 Höhenmeter und benötigte fünf Minuten Fahrzeit. Aufgrund der unter großem Zeitdruck erstellten Bahn kam es immer wieder zu Baumängeln, die sich in der Fahrweise der Bahn bemerkbar machten. Sie machte immer wieder einen Ruck (auf Wienerisch: Zucker) und wurde daher alsbald Zuckerlbahn genannt.

Wie gesagt, die Drahtseilbahn wurde gekauft und demontiert. Mit dem Baumaterial der Bergstation errichtete man die Stephaniewarte.

Die Dampflok-Zahnradbahn führte in rund einer halben Stunde Fahrzeit 5,5 km den Berg hinauf und überwand dabei 314 Höhenmeter. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 12 km/h. 1887 hatte die Bahn den größten Besucheransturm mit 260.000 Fahrgästen. 1919, nach dem Ersten Weltkrieg, den niedrigsten mit 70.000 Personen. 1922 wurde der Bahnbetrieb eingestellt und die Bahn bis 1925 abgetragen, bis auf die Stationen Krapfenwaldl und Kahlenberg. Die blieben noch bis 1945 erhalten. Die Talstation befand sich bei der heutigen Wendeschleife der Straßenbahnlinie D in Nußdorf.

Seit einigen Jahren gibt es wieder neue Bestrebungen einer Seilbahn-Verbindung auf den Kahlenberg. Heftig wird zwischen Befürwortern und Gegnern diskutiert. Im Kahlenbergerdorf hängen die Plakate der Gegner, die um eine Verschandelung ihres Dorfes fürchten.

Die neue Linie soll eine Schwebeseilbahn sein, mit der Talstation auf dem Bahnhof Heiligenstadt aufgesetzt. Danach soll die Trasse über die Donau nach Jedlesee und Strebersdorf führen, ehe sie über das Kahlenbergerdorf hinauf auf den Kahlenberg führt. Die Streckenlänge beträgt 5,6 km, die Fahrtdauer zwanzig Minuten und es sollen 1.800 Personen in der Stunde transportiert werden können.

Bis zur Umsetzung dieser oder einen anderen Idee wird noch viel Wasser die Donau runter rinnen…

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