Am Abhang des Hermannskogels, an der Grenze zu Niederösterreich, liegt das Agnes- oder Jungfernbrünnl. Auch heute noch ist es ein magischer Ort. Viele Leute pilgern hin, weil sie wissen wollen, was ihnen die Zukunft bringen wird. Es gibt manchmal Zukunftsdeuter und andere, die im Brunnen die Glücksnummern erkennen wollen. Ich habe auch ins Brunnenwasser geschaut und nichts gesehen. Und siehe da, es war richtig. Keine meiner Lottozahlen ist gezogen worden.

Alte Weiblein deuten die Zukunft, andere übernachten bei der Quelle, ziehen dann einen Kreidekreis (mit geweihter Kreide versteht sich) und sind dann vor Geistern sicher.

Der Platz gilt seit jeher als Kultplatz der Göttin Freia. Auch eine Drachenhöhle soll es einstmals gegeben haben.

Nun aber zu einer der Sagen, die mit dem Ort verbunden sind: Ein Köhlerpaar entdeckte bei der Quelle ein Findelkind, dessen Mutter eine Fee war. Die Köhler nannten das Kind Agnes und zogen es gemeinsam mit ihrem Sohn Karl auf. Die Fee (sie war natürlich eine gute) versorgte Karl mit einer Rüstung und Waffen, mit denen er im Kampf mit den Osmanen siegreich war. Bei seiner Rückkehr aus dem Morgenland war die Köhlerhütte ein Palast und Agnes erwartete ihn als Braut.

Karl hatte sich jedoch inzwischen mit einer anderen verlobt. Gegenüber Agnes leugnete er das jedoch. Die Erde öffnete sich und der Palast versank. Seitdem spukt Ritter Karl in der Gegend herum.

Der Brunnen gilt auch als Jungbrunnen und soll Augenleiden heilen. 1817 ließ die Behörde den Brunnen zuschütten, weil er zu viel Zulauf fand. Die Quelle kam jedoch wieder zu Tage und mit ihr die Leute…

Der größte Profiteur der Quelle ist der Agneswirt in fünf Gehminuten Entfernung.

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