Im Wiener Prater gibt es eine 3,9 km lange Schmalspurbahn, auf einem Rundkurs, die Liliputbahn. Der Name ist aus dem Buch von Jonathan Swift, Gullivers Reisen, entnommen. Der Betrieb findet von Mitte März bis Mitte Oktober statt.

Der Vorgänger war eine Schaubahn. Das war eine 200 m lange Pferdebahn, welche 1824 errichtet wurde, um Werbung für eine Pferdeeisenbahnlinie Linz – Budweis zu machen. 1825 wurde mit dem Bau der Verbindung Linz – Budweis begonnen, da die kurze Strecke im Prater großen Anklang fand. Die Schaubahn wurde wieder demontiert.

Ursprünglich sollte die Liliputbahn entlang der Hauptallee bis Maria Grün gehen, doch die Gemeinde wollte die entsprechenden Grundstücke nicht abtreten. 1827 war es dann so weit, es wurde mit dem Bau begonnen. Der Initiator verstarb vier Wochen vor der Eröffnung. Sein Nachfolger war der Inhaber des Restaurants „Zum Eisvogel“ im Prater.

1933 kam es zur Verlängerung der 2,5 km langen Strecke auf 3,9 km bis zum Praterstadion.

1945 wurde die Bahn schwer beschädigt, 1947 jedoch wieder in Betrieb genommen mit 132.000 Fahrgästen. 1950 wurde Jakob Passweg alleiniger Eigentümer. Seine Erben betreiben nach wie vor das als Fahrgeschäft konzessionierte Unternehmen, das somit keine Eisenbahnkonzession benötigt. Vier Stationen werden betrieben:

Prater Hauptbahnhof (Nähe Planetarium)

Schweizerhaus/Luftburg (doch nur in Richtung Stadion)

Rotunde

Stadion

Seit 2009 führen die Pfadfinder einmal jährlich ein verrücktes Draisinenrennen auf den Geleisen durch. Bis zu sechzehn Zweierteams fahren selbstgebaute Handhebeldraisinen.

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