Beim Theseustempel im Wiener Volksgarten, handelt es sich um eine Nachbildung des antiken griechischen Tempels, des Hephaistos, in Athen. Er wurde von Peter Nobile 1820-23 erbaut und steht am ehemaligen Burggraben. Antonio Canova gab die Anregung zu diesem Bau, nachdem ihn der Kaiser in seinem Atelier in Italien besuchte.
Der Bau selbst ist ein Ringhallentempel mit sechs Säulen in der Breite und zehn Säulen in der Länge. Der Tempel benötigte, aufgrund dessen, man ihn auf den alten Burggraben baute, sehr tiefe Fundamente. Diese wurden als Kellerräumlichkeiten ausgebaut und dienten als Lagerraum für römische Bildhauerarbeiten. Die frühere Eingangshalle (befand sich in Richtung Parlament) wurde abgetragen und mit einem Metalldeckel versehen. Antonio Canovas Theseusskulptur wurde 1890 ins Kunsthistorische Museum transferiert und steht heute in der Mitte der Haupttreppe.
2008-10 erfolgte eine umfassende Renovierung des Tempels und wird heute manchmal vom Kunsthistorischen Museum als Ausstellungsraum genutzt.
Der Platz vorm Tempel hatte Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre auch eine unrühmliche Nutzung. Er war Treffpunkt zumeist jugendlicher Cannabis und Hallizunogenkonsumenten, ehe sie von dort vertrieben wurden. Heute sieht man morgens oftmals Gruppen von Fitnessbegeisterten, zumeist Asiaten, die mit einem Vorturner und einem Ghettoblaster als Unterstützung, vor dem Tempel Tai-Chi-Übungen absolvieren.