Der Linienwall war eine kleine Befestigungsanlage, in etwa entlang des heutigen Gürtels. 1704 zur Befestigung der Vorstädte errichtet. Im Wesentlichen bestand der Linienwall aus einem 4m hohem Wall mit einem Graben davor. An den wichtigsten Straßen gab es Brücken und Tore.
Die Tore dienten auch als Mautstellen (Linienämter), die die sogenannte Verzehrsteuer auf Lebensmittel einhoben. Daneben wurden zumeist kleine Kapellen errichtet, die dem Heiligen Nepomuk geweiht waren.
1894 wurde der Linienwall wieder demoliert, weil er keinen wirklichen Schutz bot. Lediglich im 3. Bezirk blieb noch ein kleines Stück erhalten. Von den ursprünglichen Kapellen sind noch einige erhalten:
2. Bezirk, Am Tabor: erhalten, aber versetzt.
5. Bezirk, Matzleinsdorfer Platz: Auch bekannt unter Delinquentenkapelle, da die Verurteilten auf der Fahrt zur Spinnerin am Kreuz, zur Hinrichtung, hier noch ein letztes Gebet sprechen konnten. Die Kapelle ist nicht mehr erhalten.
5. Bezirk, Schönbrunnerstraße: Frisch renoviert
6. Bezirk, Mariahilferstraße Ecke Stumpergasse: abgerissen und in den 14. Bezirk verlegt.
9. Bezirk, Währinger Gürtel 88: Neu erbaut von Otto Wagner
14. Bezirk, Linzer Straße 510, anstelle der Mariahilfer Kapelle errichtet, gegenüber dem ehemaligen Linienamtsgebäude.