Am Michaelerplatz 3, im 1. Bezirk, stand früher das Haus zu den drei Läufern. Heute steht dort ein von Adolf Loos errichteter Bau der Wiener Moderne, mit der Abkehr vom Historismus und auch dem Secessionismus. Nachdem der Bau 1910 gestoppt wurde, weil es zu einem großen Skandal wegen des Äußeren des Baus kam, wurde es 1912 doch fertig gestellt. Man sah das Gebäude als unanständig nackt an. Erst als Loos einwilligte, Blumenkästen an der Fassade anzubringen, durfte er mit dem Bau für ein Nobelgeschäft fortfahren.

Trotzdem war das Haus ein Schock für die Wiener. Da die, bis dahin üblichen Fensterüberdachungen fehlten, wurde es sofort als Haus ohne Augenbrauen verspottet. Man munkelte, dass Kaiser Franz Joseph I. seitdem die Ausfahrt über den Michaelerplatz vermied und die Fenster der Hofburg, in Blickrichtung des scheußlichen Hauses, vernageln ließ.

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