Das Dorf ist seit 1954 zur Gänze Stadtteil Wiens (davor teilweise Klosterneuburg zugehörig). Der Name leitet sich vom Geschlecht der Challenperger ab. Es gab auch so um 1330 einen berühmten Priester, Pfarrer Wiegand von Theben, der hier wirkte. Er wurde durch seine Schwänke so berühmt, sodass er sich sogar in Sebastian Brants Narrenschiff als auch im Till Eulenspiegel wiederfindet.

Urkundlich belegt ist Silberbergbau von 1547 bis 1618. Er war jedoch so bescheiden, dass er bald erschöpft war. Es gibt aber auch eine Sage von der Gnad´ Gottes, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Anfang des 16. Jahrhunderts kam ein Fremder ins Kahlenbergerdorf. Da ihm die Gegend gefiel, ließ er sich nieder. Nachdem er davor im Bergbau gearbeitet und ein wenig Geld gespart hatte, konnte er sich ein Grundstück kaufen und darauf ein kleines Häuschen bauen.

Nachdem er nicht untätig sein wollte, machte er sich auf die Suche am Kahlenberg, ob er nicht edle Erze finden konnte. Eines Tages sah er einen Vogel, der immer zur gleichen Stelle flog. Als er Nachschau hielt, fand er aber nur ein leeres Nest vor. Er deutete das als Fingerzeig Gottes und fing an zu graben. Er fand jedoch wochenlang nur taubes Gestein. Seine Frau verzagte bereits, er jedoch glaubte daran. Es kamen ihm andere zu Hilfe, die beeindruckt davon, dass er Bergmann sei, mit ihm daran glaubten, edles Erz zu finden. Auch das ging nach ein paar Wochen vorüber und der Bergmann war wieder allein in seinem Glauben an die Gnade des Herrn.

Nach ein paar Monaten hatte er endlich eine Silberader gefunden und er wurde ein reicher Bergwerksbesitzer, dem die Arbeiter zuströmten und die Siedlung Kahlenberg gründeten. Der Bergmann war gerecht zu seinen Arbeitern, zahlte einen fairen Lohn und spendete auch den Armen. Er wurde von allen geschätzt bis er eines Tages friedlich starb.

Das Bergwerk wechselte gegen viel Geld den Besitzer. Der Neue zahlte weitaus schlechtere Gehälter und führte das Werk mit harter Hand. Eines Abends im Wirtshaus sprach ihn ein alter Mann an: „Dein Vorgänger war ein fleißiger Mann und vertraute auf die Gnad´ Gottes.“ „Ach, wenn kein Silber im Berg gewesen wäre, hätte ihm die ganze Gnad´ Gottes nichts genutzt“, entgegnete der wütend. Die Umstehenden zogen sich zurück, der Minenbesitzer zechte weiter.

Am nächsten Tag förderten die Arbeiter nur mehr taubes Gestein, keine Spur von Silber. Sie berichteten dem Eigentümer und der erinnerte sich an seine Lästerungen vom Vortag.

„Die Gnad´ Gottes! An ihr habe ich gezweifelt,“ rief er und stürzte leblos zu Boden.

Seither wurde kein edles Erz mehr gefunden, die Stollen verfielen, die Menschen wanderten aus und die wenigen Verbliebenen mussten ihren Broterwerb als Weinbauern suchen.

Friedhof Kahlenbergerdorf
Feuerwehr Kahlenbergerdorf

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein