Nach einem Gemeinderatsbeschluss durften ab 1885, Sessel gegen eine Gebühr in den Wiener öffentlichen Parks verliehen werden. Eine Firma übernahm das Geschäft und stellte Frauen ein, die das Geschäft betrieben. Sie waren dunkel gekleidet und trugen eine lederne Bauchtasche. 1930 betrug die Leihgebühr 17 Groschen für einen Gartensessel, 34 Groschen für einen Lehnsessel.

1950 beschäftigte die Firma 37 Frauen und besaß 6.300 Sessel. 1955 beendete die Firma das Leihgeschäft und die Gemeinde Wien stellte nach und nach Gratissessel auf.

Heute sieht man fast nirgends mehr Sessel, nur mehr Bänke, denn die können nicht so leicht entwendet oder auf den Rasen geworfen werden. Im Rosengarten des Volksgartens stehen von Frühling bis Herbst noch ca. 400 von 2.000 historischen Eisensesseln, die in den 70ern des 19. Jahrhunderts von der Firma Rohrwasser produziert wurden.

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