Der Obere Prater in der Nähe des Pratersterns wird seit 1825 offiziell Volksprater genannt. Doch niemand kennt den Wurstelprater unter diesem Namen. Die Figur des Hans Wurst oder Hans Worst ist im deutschen Sprachraum bereits um 1500 aufgetaucht (In der Moralsatire das Narrenschiff). In Wien hat ihn Josef Anton Stranitzky bekannt gemacht, mit seiner derben Stegreiffigur.

Von der Altstadt wurden die Belustigungsbühnen vertrieben und so siedelten sie sich in den Vorstädten, insbesondere im Prater, an.  In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts dann auch nördlich der Ausstellungsstraße. Der Zirkus Busch beispielsweise zeigte seine Veranstaltungen ab 1892 im Panoramabau. Das Riesenrad wurde 1896/97 errichtet. Um 1900 eröffnete das Venedig in Wien, auf der Kaiserwiese. Zu Spitzenzeiten gab es sieben Schaubuden, das waren Kinos. Und daneben noch jede Menge Schausteller sowie Biergärten und Imbissbuden.  1933 wurde das Geisterschloss eröffnet. Das war die weltweit älteste Geisterbahn.

Heute gibt es neben Ringelspiel, Autodrom, Lachkabinett, Hochschau- und Geisterbahnen, Wurf- und Schießbuden, Wellenflug und anderen Einrichtungen zur Belustigung, auch Automatenhallen und weitere Glücksspieleinrichtungen.

Die Wahrzeichen des Praters sind das Riesenrad, der Watschenmann und der Calafati, eine riesige Figur, die einen Chinesen darstellt. Das Original hatte einen 11m langen Zopf mit 17 kg Rosshaar. Es wurde jedoch im Krieg zerstört und heute steht eine Nachbildung im Prater. Berühmt ist auch das Toboggan, eine Riesenrutsche, die unter Denkmalschutz steht.

In den letzten Jahren wurde beim Riesenradplatz das Entree zum Prater erneuert mit einer Disco und einem Gastrobetrieb sowie einer Dependance von Madame Tussauds.

Calafati

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