Hans Puchsbaum war Geselle beim Dombaumeister Prachatitz. Hans arbeitete gewissenhaft und genau, so wurde er rasch Geselle und er verliebte sich in die Tochter von Prachatitz, Maria. Er hält daraufhin um ihre Hand an.

Prachatitz wollte den besten Baumeister von Wien als Schwiegersohn haben. Deshalb willigte er nur unter einer Bedingung ein. Puchsbaum soll den Nordturm des Stephansdomes innerhalb eines Jahres aufbauen und während dieser Zeit, Maria nicht sehen. Sollte er diese schwierige Aufgabe meistern, so würde er ihm seine Tochter zur Frau geben.

Hans geht frustriert nach Hause, denn er wusste, Prachatitz selbst hatte über vier Jahre für den Südturm gebraucht. Als er so mit seinem Schicksal haderte, trat ihm der Teufel gegenüber und schlug ihm ein Geschäft vor. Er würde ihm helfen den Bau rechtzeitig fertig zu stellen. Er dürfe jedoch innerhalb des Jahres weder den Namen Gottes noch den der Jungfrau oder eines Heiligen laut aussprechen. Nach kurzer Überlegung schien der Vorschlag Hans akzeptabel und er schlug ein.

Ab dem nächsten Tag organisierte Hans den Bau, stellte neue Kräfte ein und ließ auch nachts arbeiten. Und wirklich, es ging ihm alles wunderbar von der Hand. Nach ein paar Monaten war der Bau schon auf Höhe des Kirchendachs angekommen. Er kontrollierte wieder einmal hoch auf dem Gerüst die Arbeiten, als er unten Prachatitzs Tochter zur Messe eilen sah. „Maria,“ rief er lautstark vom Gerüst und winkte. Sie sah von unten nur mehr, wie er das Gleichgewicht verlor und in die Tiefe stürzte.

Später erzählte ein Maurer, dass er einen hinkenden Fremden gesehen habe, der Puchsbaum gestoßen hätte.

Die Arbeiten am Nordturm wurden sofort eingestellt und bis heute nicht vollendet.

Gedenktafel in der Puchsbaumgasse 60 im 10. Bezirk
Ebendort

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