Das Blutgassenviertel zwischen Singerstraße, Blutgasse, Grünangergasse und Domgasse gehört zu den ältesten von Wien. Die Häuser stammen aus dem 16. Und 17. Jahrhundert, stehen jedoch zumeist auf Fundamenten aus dem 12. Jahrhundert.
Ich starte meinen Durchgang durch die schönsten Innenhöfe des 1. Bezirk meist in der Kumpfgasse, wo ich die paar Stufen zu einem kleinen Platz hinaufsteige und danach parallel zur Wollzeile in Richtung Stephansdom wandere, überquere die Grünangergasse und schaue rechts und links in den Häusern, nach den Querverbindungen zu den angrenzenden Innenhöfen, bis ich nach dem Haus Blutgasse 3 wieder auf der Straße bin.
Das Pawlatschenhaus in der Blutgasse ist mit einem Treppenabgang zum Fähnrichhof verbunden. In diesem sollen die Templer einen Schatz versteckt haben. Die Tempelritter sollen 1312 im Hof niedergemetzelt worden sein, wobei das Blut die Gasse runter gelaufen ist. So die eine Überlieferung zur Benennung der Gasse. Übrigens soll der Schatz noch immer irgendwo vergraben sein. 😊
Die andere Meinung nach dem Namen ist die, dass es in der Umgebung etliche Schlachthäuser gab und die Gasse daher so benannt wurde.
Fakt ist, die Gasse hatte im Laufe der Geschichte schon mehrere Namen. 1368 wurde sie Kotgässl genannt. Ich kann mir lebhaft vorstellen warum. 1406-11 hieß sie Kergasse, ab 1547 Blutgasse, ab 1600 Milchgasse und seit 1862 wieder Blutgasse.
Aufgrund von Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg kam es 1960 – 65 zur Revitalisierung des Grätzels.