Es scheiden sich die Geister, woher der ursprüngliche Name Naschmarkt kommt. Die Bezeichnung Naschmarkt als Verballhornung gibt es erst seit 1820 aufgrund der Naschereien, die man dort kaufen konnte.

Der Vorläufer befand sich auf der Freyung im 1. Bezirk, war ein reiner Obst- und Gemüsemarkt. Nach ständigen Auseinandersetzungen zwischen dem Magistrat und dem Schottenkloster wurde er nach Wieden vor das Freihaus verlegt. Hier bestand seit 1774 ein Milchkleinmarkt. Und da kommen wir bereits zur ersten Erklärung für den Namensursprung. Die Esch oder Asch war ein hölzerner Milcheimer, daher naheliegend, dass der Milchmarkt Aschmarkt hieß. Die Zweite Version ist nicht minder naheliegend. Auf gleichem Areal befand sich davor auch ein Aschenplatz beziehungsweise Müllplatz, also auch wieder Aschplatz.

Nach der Einwölbung des Wienflusses wurde der Markt auf die geschaffene Fläche über der Wien verlegt, zwischen Getreidemarkt und Kettenbrückengasse, wo sich auch das Marktamt befindet. Drei Zeilen mit Marktpavillons verlaufen parallel zur rechten und linken Wienzeile.

Im 19. Jahrhundert gab es neben Milch und Gemüseverkäufern auch Knödelköchinnen, die Semmelknödel, Zwetschken-, aber auch Kirschenknödel feilboten. Daneben gab es Stände, die wie unsere heutigen Maronibrater aussahen, sich als Bratlbrater bezeichneten und Würste und Geselchtes verkauften.

Nachdem der Markt Ende des 20. Jahrhunderts ob der hygienischen Bedingungen immer mehr in Verruf geriet, wurde er 2010 – 15 renoviert. Sämtliche Wasser-, Strom- und Kanalleitungen wurden erneuert und es wurde für Barrierefreiheit gesorgt.

Heute ist der Markt eine Touristenattraktion, Treffpunkt für Feinschmecker (eine Zeile ist fast vollständig von hippen Esslokalen besetzt, die ihre Zutaten vom Markt holen) und Einkaufplatz unverbesserlicher Fans ob der Auswahl. Ich gehöre auch dazu. Ärgere mich jedes Mal, dass ich zu viel Geld dort lasse, des Öfteren übers Ohr gehaut werde und trotzdem: Wo sonst bekomme ich einen Haushasen oder Okra oder frischen Fisch…?

Wer einfach nur Kosten möchte, der kann sich den Bauch voll schlagen mit all den kostenlos angebotenen Köstlichkeiten: Falafel, Nüsse, Wurststückchen, Käse, Sauerkraut, Oliven…

1 Kommentar

  1. Hallöchen Walter 🙋‍♀️
    Also, ja, da ziehst mich bei einem Wien Besuch a immer magisch hin 🤣 schon allein wegen der Mohnzelten und no so allerhand 👍😏 glg euch allen 🙋‍♀️🙋‍♀️🙋‍♀️

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