Angefangen hat es mit der Einfriedung des Römerlagers Vindobona, was jedoch weniger Stadtmauer als Lagermauer war. Die Babenberger bauten dann die Mauerreste der Römer zu einer mittelalterlichen Stadtmauer aus.
1192 wurde König Richard Löwenherz in Erdberg von Leopold IV gefangen genommen und gegen ein horrendes Lösegeld von 12 Tonnen Silber frei gelassen. Mit diesem Geld gründete Wien eine Prägestelle und gönnte sich ab 1200 eine Stadtmauer. Der Graben (vom Stephansplatz bis Tuchlauben) wurde zugeschüttet. Die Stadtmauer erhielt Tore, die zumindest namentlich heute noch geläufig sind. Kärntnertor, Stubentor, Rotenturmtor, Widmertor, Schottentor.
Bei der ersten Türkenbelagerung sah man, dass die Mauer anfällig gegenüber Sprengungen durch Mineure war und auch größeren Geschützen nicht standhielt. Bei der ersten Türkenbelagerung hatte Wien das Glück, dass die Türken aufgrund des Regenwetters, verbunden mit matschigen Wegen, ihre großen Geschütze auf dem Marsch nach Wien, in Budapest stehen lassen mussten.
Man baute also nach überstandener Belagerung 10 Bastionen nach italienischem Vorbild dazu. In Wien nannte man das Bastei, weil der zuständige Baumeister damit angefangen hat, sie so zu nennen. Dann wurden noch etliche Ravelins (das sind Schanzen) dazugefügt. Dazwischen hob man viele Gräben aus. Ein direkter Frontalangriffssturm war so nicht möglich. 1672 wurde man damit fertig. Gerade rechtzeitig, denn 1683 kam die zweite Türkenbelagerung.
Nach dieser behob man die angerichteten Schäden und errichtete einen Linienwall entlang der Vorstädte. Das war in etwa auf dem Gebiet des heutigen Gürtels.
1770 wurde dann das Glacis begrünt und Alleen angelegt, da man sah, dass die Stadtmauer in der bestandenen Form gegenüber den modernen Geschützen nicht wirklich standhalten würde. Dies wurde durch Napoleon 1809 eindrucksvoll bestätigt.
1857 wurde per Dekret von Kaiser Franz Josef letztlich die Schleifung der Mauer und Aufschüttung der Gräben verordnet. 1865 wurde bereits die frisch gebaute Ringstraße eröffnet.