Um 1137 wurde mit dem Bau des Doms, der Kathedrale oder Metropolitenkirche begonnen. Es ist das Wahrzeichen Wiens und gilt als Nationalheiligtum und ist das wichtigste gotische Bauwerk Österreichs. Wie berichtet, bilden Teile der spätromanischen Vorgängerkirche von 1230/40 die Westfassade samt den Heidentürmen. Der Dom steht östlich des vorigen Römerlagers Vindobona.
Flankiert wird der Dom von zwei Türmen, dem Nordturm mit 68 m Höhe und der Pummerin, Österreichs größter Glocke (einem Geschenk Oberösterreichs), und dem Südturm mit 136,4 m Höhe, der auf einem Fundament steht, das nur sage und schreibe 4 m tief ist. In der Österreichisch-Ungarischen Monarchie durfte keine Kirche höher als der Steffl gebaut werden.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden an dem Dom einige Umbau- und Zubauarbeiten durchgeführt. Seit der Renovierung im 19. Jahrhundert prangt der Reichsadler des Kaisertums auf dem südlichen Dach. Nach dem Brand am Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Nordseite des Dachs mit dem Bundesadler (der in die falsche Richtung schaut) und dem Wiener Wappen gedeckt. Das Feuer im Dom wurde nicht durch den Bombentreffer ausgelöst, sondern Plünderer hatten in Häusern der Umgebung Feuer gelegt. Funkenflug war dann die Ursache.
Am 10.4.1945 wurde von Unbekannt die weiße Fahne auf dem Steffl gehisst. Der Stadtkommandant Sepp Dietrich wollte den Dom daraufhin in Schutt und Asche schießen lassen. Hauptmann Gerhard Klinkicht verweigerte jedoch den Befehl und die Kirche blieb unberührt. (Und Klinkicht lebte bis 2000.)
Der Wiederaufbau des Doms nach dem Bombentreffer und dem Brand begann sofort nach Kriegsende. Das Symbol Österreichs sollte rasch wieder aufgebaut werden. 1950 war der Stahl-Dachstuhl mit einem Gewicht von 600 t fertig gestellt, die neue Pummerin läutete bereits 1952. Die Renovierungsarbeiten gelangen deshalb so rasch, weil die Österreicher den Stephansgroschen einführten und für ihr Nationalheiligtum reichlich spendeten. Um 1 Schilling konnte man eine Aluminiummünze erwerben, um 20 Schilling eine Silbermünze mit dem Dom abgebildet. Der Erlös kam dem Dom zugute.