Im Juni 1212 wollte die Bäckerstochter für die Bäckerei Wasser aus dem Brunnen in der Schönlaterngasse 7 holen. Sie erschrak jedoch wegen eines fürchterlichen Gebrülls und Gestanks aus den Tiefen des Brunnens. Der Geselle wollte die Geschichte vom Untier nicht glauben und kletterte mit einer Fackel in der Hand, von einem Seil gesichert, in den Brunnen. Plötzlich schrie der Bursche fürchterlich auf und die Fackel erlosch. Rasch zog man ihn aus dem Brunnen.

Unten sitze ein Untier mit einer Krone auf dem Kopf eines Hahnes, dem Leib einer Kröte und dem Schwanz einer Schlange und stinke fürchterlich. Man holte den Stadtrichter und bald versammelte sich eine Menge Schaulustiger. Darunter auch ein Gelehrter, der meinte, er wisse, dass das Untier ein Baselisk sei. Ein aus dem Ei eines Hahnes, von einer Kröte ausgebrütetes und von einer Schlange aufgezogenes, Untier. Wer es ansähe, der sei dem Tode geweiht. Nichts könne dem Tier etwas anhaben, weder Schwert noch Feuer oder sonstige Waffen, lediglich der eigene Anblick würde es zum Platzen bringen.

Nach längerem Überlegen erklärte sich der Bäckergeselle bereit mit einem großen Spiegel als Schutzschild bewaffnet nochmals in den Brunnen zu klettern, wenn er zum Dank, die Bäckerstochter bekäme. Dem Bäcker wars Recht und der Geselle verschwand im Brunnen. Plötzlich hörte man ein fürchterliches Brüllen gefolgt von einem gewaltigen Knall. Danach der Ruf des Gesellen: „Der Basilisk ist hin!“

Man zog den Gesellen rasch nach oben. Er erhielt die Tochter, der Brunnen wurde zugeschüttet und heute weist nur mehr die Sandsteinfigur, auf die über 800 Jahre alte Begebenheit hin.

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