Auf dem Morzinplatz 4, im 1. Bezirk stand das Hotel Metropol, das auch als jüdisches Sacher bekannt war. Unter anderem residierte hier Mark Twain.
Im März 1938 wurde es von der Gestapo beschlagnahmt. 900 Kriminalbeamte und viele Angehörige der SS errichteten dort ihre Büros und führten ihre Vernehmungen, aber auch schwere Folterungen durch. Man kam auf über 500 Verhöre täglich. Selbst Bundeskanzler Schuschnig war hier im Sommer 1938 inhaftiert, ehe er nach München überstellt wurde. Zigtausende Menschen, insbesondere Juden, Homosexuelle und andere beim Regime unerwünschte Personen wurden infolge der Verhöre und nachfolgender Urteile deportiert. Ein diesbezügliches Mahnmal befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Aspangbahnhofs im 3. Bezirk.
Auch in Stefan Zweigs Schachnovelle 1941 spielt das Metropol eine zentrale Rolle.
1945 erhielt das Hotel einen schweren Bombentreffer ab und brannte aus. Augenzeugen berichteten, dass der Bombentreffer nicht der wahre Auslöser für den Brand war, sondern die Gestapo selbst das Haus infolge des Treffers in Brand gesteckt hat, um Beweise zu vernichten.
Nach dem Krieg war die Ruine noch Drehort des Films „Der dritte Mann“ und wurde danach abgerissen. Heute erinnert noch ein Mahnmal an die Gestapo-Leitstelle und ihre Greueltaten.