Am 5.11.1978 fand in Österreich die Zwentendorf-Abstimmung statt. Sie endete damit, dass sich 50,47% der Österreicher gegen die Nutzung von Atomkraft zur Energiegewinnung aussprachen. Nicht davon betroffen ist die Nutzung von Kernreaktoren für Forschungs- und für Schulungszwecke.

Seit 1962 steht nun ein Reaktor der TU-Wien 3,2 km vom Stephansdom entfernt und die wenigsten wissen das. Das physikalische Institut betreibt in der Stadionallee 2 im 2. Bezirk TRIGA, den einzigen Kernreaktor in Österreich. In einem Industriebau steht ein 9 m hoher und mit 6 m Durchmesser breiter Betonturm. Darin befindet sich ein Wassertank aus Aluminium mit 20 m³ destilliertem Wasser und mit 78 Brennelementen.

Aber es gibt keinen Grund zur Panik. Die höchste Leistung des Reaktors beträgt 250 kW und ist somit 12.000-mal schwächer als Temelin. Ein Brennerelement hält ca. 50 Jahre und wird dann in die USA transportiert. Es gibt also kein Endlager in Österreich.

Alle Studenten und Besucher bekommen ein Dosimeter, mit dem die Strahlenbelastung gemessen wird. Bisher kam es nur einmal zu einem Zwischenfall. Vor Jahren schlug ein Messgerät am Gelände außen Alarm für wenige Sekunden. Minuten später erneut Alarm, diesmal beim Portier. Es stellte sich bei der Untersuchung heraus, dass der Mitarbeiter, der die Anlage betreten wollte, davor im Spital eine Schilddrüsenuntersuchung absolvierte und somit radioaktives Technetium in der Schilddrüse hatte…

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